Ort, Anreise und Öffnungszeiten          

  Regenschirm des Monats    

Dieser Schirm ist Symbol in mehrfacher Hinsicht: für den notwendigen Klimaschutz, für Wettereinflüsse und Satellitenmeteorologie, aber auch Auszeichnung für diejenigen, die einen Schirm über das Wettermuseum halten.

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Ballonhalle und Windenhaus an der Herzberger Straße (aktuell)

Foto Drachenausstellung September 2007 23.09.2007: Endlich ist es soweit. Eine Ausstellung meteorologischer Drachen schmückt die Ballonhalle. Knapp 10 Monate nach dem Kauf des Grundstücks (30. November 2006) mit einer völlig desolaten Ballonhalle, genau 6 Monate nach Foto/Montage: Stiller 22.09.2007 dem Sanierungsbeginn (nochmals Dank für die Hilfe von sehr vielen Seiten!) ist die Halle nun nicht nur mit der Radiosondenausstellung und einigen Schautafeln zu allgemeinen Wetterfragen ausgestattet (war ja bereits im August zu sehen), sondern auch mit der Drachenausstellung, der eigentlichen Zweckbestimmung der Halle. Dieser Termin hatte sich durch die vielen kleinen Probleme am Rande leicht verzögert, so wurde das Gerüst auch erst im Mai abgebaut, der Fußboden trocknete nicht wie erwünscht, schließlich war die Frage der Befestung (Drahtseile?) nur durch einen Vororttermin von Drachenfans und Bauingenieuren zu klären. Ja und dann fehlte noch die Versicherung der Leihgaben und des Gebäudes, auch das ist jetzt geschafft. Der größte Dank des Vereins gilt den Leihgebern der Drachen Walter Diem (Hamburg) und Werner Schmidt (Bottrop), die die "Installation" selbst durchführten und dazu nicht wenige Stunden auf deutschen Autobahnen zubrachten. Der Dank gilt auch der mitreisenden und mithelfenden Claudia Hammer-Schmidt und dem Lindenberger Sieghard Niesche, dem DWD für die technische Hilfe, dem Ortsteilbürgermeister für den Strom usw. usf.

Ballonhalle und Windenhaus an der Herzberger Straße (in den letzten Monaten und Jahren)

Diese Bauwerke stehen unter Denkmalsschutz ( ausführliche Begründung, Denkmalliste Oder-Spree und Bescheid 2002 ).

23.03.2007: Die Ereignisse überschlugen sich in den letzten Wochen: Bilder von der RBB-Aktion, Foto/Webcam: RBB Mit Hilfe der 96-Stunden-Aktion des RBB sowie Fördermitteln vom Land (Lottomittel) und Landkreis Oder-Spree gelang es in der Woche vom 19.-23.03.2007 wesentliche Instandsetzungen der Ballonhalle voranzubringen.
Nun wird sogar eine Öffnung im Mai realistisch! Die folgenden Seiten Dank und RBB-Internet-Bericht geben einen kleinen Einblick in das Geschehen. Wir danken hiermit auch Frauke-Anja Koch, Andreas Ulrich und den vielen Anderen vom RBB-Team.

30.11.2006: Der Verein hat das Grundstück mit Ballonhalle (1600 qm) für 5000 Euro gekauft. Verkäufer: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Ein leider sehr hoher Preis ...

Ballonhalle im Jahr 2006, Foto: Stiller Zur Halle selbst: Das Raumgefühl im Innern des Gebäudes ist wirklich beeindruckend, der Zustand leider problematisch.
Trotzdem war sich bereits der Initiatorenkreis einig, und auch der Verein verfolgt das Ziel:
Die denkmalgeschützte Ballonhalle in der Herzberger Str. 21 gehört zu den wichtigsten Außenprojekten des Wettermuseums Lindenberg und der Verein »Wettermuseum e. V.« hat sich deshalb zum Kauf entschlossen, konnte zum Glück die ursprüngliche Kaufpreisvorstellungen des Verkäufers nach unten drücken.
Aber: Kauf und schnellstmögliche Sicherung vor weiteren Schäden bedürfen trotzdem einiger Tausend Euro.
Der Verein »Wettermuseum e. V.« bittet deshalb um rege Unterstützung seines Vorhabens.
Für größtmögliche Transparenz und Kontrolle des Spendeneingangs bitte das Vereinsspendenkonto nutzen:

Verein Wettermuseum Lindenberg
Sparkasse Oder-Spree
BLZ 1705 50 50
Kto 31 62 97 48 51
Kennwort Ballonhalle

Alle Unterstützer des Projektes Ballonhalle werden nachfolgend (außer beim Wunsch nach Anonymität) und auf Dauer genannt:

Für den Erwerb der Halle:
 ( 1) Abfalllogistik und Servicegesellschaft mbH, Lindenberg:
      1500 Euro
 ( 2) ETS - Bau GmbH, Storkower Str. 1A, Beeskow 300 Euro
 ( 3) Herr Rudolf Ziemann, Potsdam 500 Euro
 ( 4) Sammlung beim Benefizkonzert Dez 2006 500 Euro
 ( 5) Firma Lorenz, Lindenberg (aus Anlass Benefizkonzert)
       200 Euro
 ( 6) Prof. Dr. Thomas Foken, Bayreuth 250 Euro
 ( 7) Herr Günter Taschka, Bielefeld 100 Euro
 ( 8) Frau Margrit Schulz (Gasthof Simke), Herzberg 100 Euro
 ( 9) Frau Elisabeth Preuschoff 100 Euro
(10) SULO Nord-Ost GmbH / Niederlassung Berlin-
      Brandenburg 500 Euro
(11) Kiesewetter GmbH Containerd.- Erdarbeiten-Abriß
       300 Euro
(12) Fahrschule Erhard Fischer 100 Euro
(13) Nicole Mansch und Dirk Fischer 100 Euro
(14) Regina und Gerhard Linke 50 Euro
(15) Dr. Frank Beyrich, Berlin 100 Euro
(16) Dr. Bernd Stiller, Langewahl (am 02.07.2007) 300 Euro
Damit wurde die Kaufsumme von 5000 Euro innerhalb von ca. 9 Monaten zusammengetragen, allerdings waren auch noch die Erwerbsnebenkosten (Grunderwerbssteuer, Notarkosten) aufzubringen. Wir danken allen, die uns direkt oder undirekt unterstützt haben.
Für die Sanierung konnten u.a.
14000 Euro Lottomittel, 6000 Euro Denkmalförderung Landkreis Oder-Spree, 5000 Euro Sparkasse Oder-Spree (Holz für Fußboden) verwendet werden.
Um zukünftig die laufenden Betriebskosten bezahlen zu können, haben sich bereits einige Logo-Sponsoren aus der Region eingefunden.

Bei den Betriebskosten der Ballonhalle (Versicherung usw.) unterstützen uns mit jährlich 200 €:
 ( 1) Frau Margrit Schulz (Gasthof Simke), Herzberg
 ( 2) Spreeimmobilien Beeskow GmbH (www.spree-immobilien-beeskow.de)
 ( 3) Die Die Sonnenhandwerker

 ( 4) ?

Gutachterlichen Stellungnahme zum Denkmalwert (Auszüge):

Die wohl 1936 fertiggestellte zweite Ballonhalle (II) ist ein traditioneller Holzbau mit Fußbodendielung von 17 Metern Länge, 12,5 Metern Breite und 12 Metern Höhe sowie nördlich ausgebautem Wasserstoffgas-Pumpenhäuschen. Sie diente wie die erste Ballonhalle (I) zur Aufbewahrung der Ballone und Drachen sowie zur Füllung und Leerung der Fessel- und Drachenballone, zur Montage der in der Drachentischlerei vorgefertigten Drachen, zum Bau von Fesselballonen aus gummiertem Baumwollstoff, zur Reparatur der Drachen und Fesselballone nach Bruchlandungen bzw. bei aufgetretenen Undichtigkeiten und zum Füllen der Registrier- und Pilotballone. Ursprünglich war die Ballonhalle mit allen dafür notwendigen technische Einrichtungen, Messinstrumenten und Schutzvorrichtungen versehen, die mit der späteren Fremdnutzung entfernt wurden und nicht überliefert sind. Die in Tradition der Bohlendächer spitztonnenförmig gewölbte und äußerlich verbretterte Halle ... wird von einem ca. 10 Meter hohen und ebenso breiten Schiebetor beherrscht, welches zwischen einer oberen und unteren Schiene bewegt wird. Ostseite und beide Traufseiten sind unterhalb des spitzbogig zulaufenden Giebels und der Traufe durch ca. 2 Meter hohe Fensterbänder durchbrochen, die den Innenraum belichten. ... Windenhaus II an der Herzberger Straße Wenige Meter nördlich der Ballonhalle befindet sich das dazugehörige Windenhaus, das 1937 fertiggestellt wurde. Der kleine, pavillonförmige zwölfeckige Baukörper besteht aus einer mit Blechen verkleideten Eisenkonstruktion unter pyramidalem flachen Dach, dessen obere Wandhälften durch neunteilige Eisensprossenfenster verglast sind, während einzelne Wandfelder als Tür ausgebildet wurden. Das Windenhaus ist drehbar gelagert. Nach Renovierung des Windenhauses I und Einbau einer neuen großen Drachenwinde mit zwei Aufwickeltrommeln für Drachen- und Drachenballonaufstiege kam die alte umgebaute Ballonwinde für den Fesselaufstiegsbetrieb in das zweite Windenhaus. Dieses wurde in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg völlig ausgeplündert und fand seitdem keine Wiederverwendung in seiner ursprünglichen Funktion. Der Denkmalwert von Ballonhalle und Windenhaus auf dem Erweiterungsgelände des Observatoriums in der Herzberger Straße ist begründet durch ihre städtebauliche sowie orts-, bau-, technik- und wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung als Teil der Gesamtanlage des Observatoriums in Lindenberg.

»gotisierendes« Spitztonnendach
Zollingerdach
andreasförmige Aussteifung

Außerhalb des durch das ehemalige Gut mit Herrenhaus, Park und Wirtschaftshof sowie den Zentralbau der Kirche geprägten Dorfkerns dominiert die zwölf Meter hohe freistehende Ballonhalle in der inzwischen mit Einfamilienhäusern verdichteten Bebauung der Herzberger Straße ... (besondere städtebauliche Bedeutung) Die baugeschichtliche Bedeutung basiert auf der besonderen Konstruktion des Holzbaus der Ballonhalle. Sie sollte stützenlos einen möglichst großen in seiner ganzen Höhe nutzbaren Innenraum bieten. Die dafür optimale Form des »gotisierenden« Spitztonnendaches schließt an die Tradition der um 1800 durch Gilly propagierten Bohlenbinderdächer an sowie deren Weiterentwicklung durch Zollinger im 1923 von ihm veröffentlichten Patent des sogenannten Zollingerdachs. Bei vergleichbarem äußeren Erscheinungsbild unterscheiden sich doch die Konstruktionsweisen grundsätzlich. Anstelle des von Zollinger favorisierten freitragenden Lamellennetzes weist die Ballonhalle bogenförmig geleimte Binder auf, die in regelmäßigen Abständen das konstruktive Tragwerk für Außenwände und Dach bilden mit zusätzlicher andreasförmiger Aussteifung und äußerer Holzverschalung. Diese zimmermannsmäßige Bauweise ermöglichte das für die Ballonhalle notwendige weitgespannte Tragwerk ohne zusätzliche Stützen oder Zuganker, welches als Leichtbauhalle gleichzeitig kostengünstig und schnell montierbar war. Von dieser einfachen Holzbauweise geht eine beeindruckende Raumwirkung aus, die noch heute in der ohne technische Innenausstattung überlieferten Halle erlebbar ist. Trotz des einfachen Konstruktionsprinzips tritt diese Bauweise ausgesprochen selten auf und im Land Brandenburg ist zur Zeit kein vergleichbarer Bau bekannt.

... In Brandenburg ist zur Zeit
kein vergleichbarer Bau bekannt.

Die orts-, technik- und wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung von Ballonhalle mit Windenhaus resultiert aus der Geschichte des 1905 nach Lindenberg verlegten Aeronautischen Observatoriums des 1899 in Tegel bei Berlin gegründeten Preußischen Meteorologischen Instituts. Nach einer Bauzeit von nur 16 Monaten konnte am 16. Oktober 1905 das "Königlich preußische Aeronautische Observatorium bei Lindenberg" feierlich eingeweiht werden. Zahlreiche und immer bedrohlichere Störungen des Verkehrs durch abgerissene Drachendrähte hatten die Verlegung nach dem noch unerschlossenen, etwa 60 km südöstlich Berlins gelegenen Lindenberg erforderlich gemacht. Das Observatorium hatte unter der Leitung von Prof. Assmann vor allem wissenschaftliche, auf die Erforschung der physikalischen Verhältnisse und Vorgänge in den höheren Luftschichten gerichtete Aufgaben. 1912 kam ein zusätzliches, umfangreiches, aeronautisches Programm zur praktischen Nutzanwendung in der Wetterprognose und der Luftfahrt hinzu. Dabei wurden verstärkt aeronautische Hilfsmittel wie Freiballone, Drachen, Fesselballone, Registrier- oder Sondierballone sowie Pilotballone eingesetzt. Das Programm verlangte Aufstiege unter allen Witterungsbedingungen. Die Drachen wurden täglich dreimal aufgelassen. Mit Gas gefüllte Ballone wurden dann eingesetzt, wenn der Wind für die Drachen zu schwach war. Die Drachen und Ballone hingen an oft kilometerlangen Fesseldrähten, die im sogenannten Windenhaus aufgerollt und verankert waren. ... 1932 wurde die Vereinigung des Aeronautischen Observatoriums Lindenberg mit dem Preußischen Meteorologischen Institut vollzogen. Das Observatorium wurde zu einer der zahlreichen nachgeordneten Außenstellen des "Reichsamtes für Wetterdienst", das dem Luftwaffenministerium unterstand. Der damit verbundene 1936 eingeleitete Neuaufbau des Observatoriums war gleichzeitig mit einer umfassenden Sanierung der baulichen und technischen Anlagen verbunden sowie mit der Erweiterung des Geländes durch den Neuerwerb westlich der Straße Herzberg - Lindenberg. Nachdem die mit dem Ausbau des Flugsicherungsdienstes errichteten 85 Meter hohen Sendetürmen für die Flughafenfunkstelle Lindenberg auf dem Observatoriumsgelände zu schweren Beeinträchtigungen des Fesselflugaufstiegbetriebes geführt hatten, konnte man mit der Errichtung des neuen Ballonhauses (II) und des drehbaren kleinen Windenhauses (II) an der Herzberger Straße diesen Gefahren ausweichen. Vor allem konnte man mit der Errichtung des zweiten Windenhauses auch bei östlichen Winden Fesselaufstiege durchführen. ...

Alte Ansichten: Ansicht von West und von Ost (mit Windenhaus), Fotos: Fotoplattenarchiv des Observatoriums, Digitalisierung (c) Wettermuseum e. V. Lindenberg) . . .

Titelseite Links u.a.:
--> Drachengeschichtlich bedeutsame Stätten in Deutschland
Wie und wann fand Werner Schmidt nach Lindenberg? Das beschreibt recht eindrucksvoll ein Text auf
--> www.drachen.org,
der sicherheitshalber von uns auf diesen Internetseiten abgelegt ist und  hier  abgerufen werden kann.
Das rechts stehende Bild zeigt die Titelseite dieses Berichtes.
Ein ähnlicher Bericht findet sich ergänzt um viele andere Informationen auch in einem Journal der
--> Drachen-Foundation
Einen Tagungsbericht mit vielen Bildern liefert
--> Drachen-Workshop 2005 in Herzberg


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Seite erstmals erstellt: 01.07.2006, letzte inhaltliche Änderung dieser Seite: 14.06.2010 ||