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  Regenschirm des Monats    

Dieser Schirm ist Symbol in mehrfacher Hinsicht: für den notwendigen Klimaschutz, für Wettereinflüsse und Satellitenmeteorologie, aber auch Auszeichnung für diejenigen, die einen Schirm über das Wettermuseum halten.

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Jubiläen im Jahr 2006, zusammengestellt nach Angaben bei BALZER, dem Meteorologenverzeichnis in Meyers kleines Lexikon Meteorologie, Google-Recherchen u. a.

Vor 300 Jahren (1706)

Am 17. Januar 1706 wurde in Boston Benjamin Franklin geboren (gestorben 17. April 1790 in Philadelphia). Lexika bezeichnen ihn als Politiker, Verleger, Beamten im Dienste der englischen Krone, Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder, Naturphilosoph und Freimaurer. Franklin gilt als der Erfinder des Blitzableiters.

Am 12. Mai 1706 findet in Deutschland die letzte totale Sonnenfinsternis vor 1999 statt. Sie ist in der Schweiz sowie in der heutigen Bundesrepublik Deutschland südöstlich der Linie Freiburg im Breisgau, Würzburg, Leipzig, Frankfurt/Oder zu sehen.

Das dänische Sklavenschiff Kron-Printzen sinkt in einem Sturm mit 820 Sklaven an Bord.

Vor 275 Jahren (1731)

Am 29. Dezember 1731 starb in Somerset House, London, der am 18. August 1685 in Edmonton, Middlesex, England geborene Brook Taylor. Er war britischer Mathematiker. Nach ihm wurde u. a. die Taylorreihe benannt. Seine Veröffentlichung "Methodus incrementorum directa et inversa" (engl.: Direct and Indirect Methods of Incrementation) im Jahre 1715 bildete eine Einführung in die Berechnung der Finiten Differenzen.

Vor 250 Jahren (1756)

Im Jahr 1756 beobachtet der Schweizer Kaufmann, Geologe und Meteorologe Jean André Delucs (1727 bis 1817), das "Feuer, welches die Dämpfe offenbaren, wenn sie sich zersetzen". Damit entdeckte er die Schmelzwärme des Eises einige Jahre vor dem Chemiker Joseph Black, aber jener wurde damit bekannt, da er den Namen "latente Wärme" hierfür prägte (Black entdeckte 1761, dass Eis beim Schmelzen Wärme absorbiert, ohne seine Temperatur zu ändern, daraus schloss Black, dass die Wärme sich mit Eisteilchen kombiniert hatte und "latent" geworden war).

Vor 225 Jahren (1781)

Henry Cavendish (1731-1810) misst die Zusammensetzung der Luft als 79,16% Stickstoff und 20,84% Sauerstoff.

Am 21. Juni 1781 wurde in Pithiviers (Dep. Loiret) Siméon-Denis Poisson geboren. Der französische Physiker und Mathematiker arbeitete über Akustik, Elastizität und Wärme sowie über die elektrischen Eigenschaften von festen Körpern. 1812 publiziert er seine Erweiterung der Laplaceschen Gleichung um die Oberflächenladung. 1838 veröffentlichte er seine Wahrscheinlichkeitstheorie (darin auch Poisson-Verteilung). Die Beziehung zwischen Druck p und Volumen V bei adiabatischer Zustandsänderung ging als Poissonsches Gesetz in die Physik ein (in der Thermodynamik: Poisson'sche Gleichungen). Er starb am 25. April 1840 in Paris.

Beginn einer langen fast lückenlosen Messreihe auf dem Hohen Peißenberg: Nach ersten Beobachtungen in den Jahren 1758/59 begannen am 1. Januar 1781 in dem 1619 errichteten Priesterwohnhaus die bis heute weitergeführten meteorologischen Beobachtungen im Rahmen des Stationsnetzes der Societas Meteorologica Palatina, einer vom Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz geförderten Einrichtung. Ihr Beobachtungsnetz umfasste mit 39 Stationen ein Gebiet, das vom Ural bis Nordamerika und von Grönland bis in den Mittelmeerraum reichte. Die hiesigen Beobachtungen wurden von den Augustiner Chorherren des nahe gelegenen Klosters Rottenbuch in ihrer Niederlassung auf dem Hohenpeißenberg durchgeführt. Das "Palatina-Netz" hatte bereits einheitliche Beobachtungsanleitungen und Geräteausrüstungen.

Vor 200 Jahren (1806)

Am 14. Januar 1806 wurde in Spottsylvania, Virginia, Matthew Fontaine Maury geboren (er starb am 1. Februar 1873 in Lexington). Maury war ein US-amerikanischer Marineoffizier und Hydrograph bzw. Ozeanograph. Nach seiner Ausbildung diente er bis 1839 als Seeoffizier in der US-Navy. Im Jahr 1842 wurde Maury Direktor des Archivs der Seekarten und 1844 des Nautischen Observatoriums in Washington, D.C. 1845 veröffentliche er erste Wind- und Strömungskarten. Auf seinen Vorschlag hin wurde ab 1847 mit meteorologischen Beobachtungen auf Schiffen begonnen.

Nachdem sich zum Ende des 18. Jahrhunderts die einzelnen Disziplinen der Naturwissenschaften herausgebildet hatten, wurden auch die ersten fachspezifischen Lehrbücher geschrieben. Hierzu gehört Lampadius’ Atmosphärologie von 1806 (Lampadius, W. A. Systematischer Grundriß der Atmosphärologie. Freiberg 1806. Mit gest. Titelvign. 1 Bl., XVI, 392 S.).

Vor 175 Jahren (1831)

Im Jahr 1831 starb Jean Fortin, französischer Mechaniker (geb. 1750), bekannt u. a. durch das "Fortin-Barometer"

Im Zeitraum 1831/32 erscheint das erste "Lehrbuch der Meteorologie", der Autor des Buches Ludwig Friedrich Kämtz ist Professor für Physik an der Universität Halle. Er widmet sein Werk Alexander von Humboldt und Leopold von Buch, "den Begründern einer wissenschaftlichen, auf Erfahrung gegründeten Meteorologie". Kämtzs Lehrbuch befasst sich noch fast ausschließlich mit der Berechnung genauerer Mittelwerte.

1831 erscheint auch das heute weniger bekannte Werk "Grundsätze der Meteorologie" von Professor Gustav Schübler (Grundsätze der Meteorologie in näherer Beziehung auf Deutschlands Clima: mit 8 Kupfertafeln, e. vergleichenden Thermometer-Scale u. mehreren Tab.).

Vor 150 Jahren (1856)

Der am 23.04.1856 in Brody (Ukraine) geborene Max Margules wirkte von 1885 bis 1906 an der Zentralanstalt für Meteorologie. Ab 1906 war der österreichische Meteorologe Privatgelehrter. Er beschäftigte sich vor allem mit den atmosphärischen Gezeiten und stellte eine Theorie zur Polarfront und über Luftdruckwellen auf. Margules starb am 4.10.1920 in Perchtoldsdorf (Niederösterreich).

Im Jahr 1856 entdeckte Buys-Ballot (1821-1885), der spätere Leiter des Königlich Niederländischen Meteorologischen Instituts, eines der wichtigsten Wettergesetze, nämlich die nach ihm benannte Beziehung zwischen Luftdruck und Wind, die er zunächst für Holland nachwies, deren Allgemeingültigkeit sich aber nach und nach herausstellte (1857 wird zum Jubiläumsjahr der wissenschaftlich begründeten Wettervorhersage, weil Buys-Ballot sein Gesetz dann erst der Akademie in Amsterdam vortrug).

William Ferrel (1817-1891) untersucht die Wirkungen verschiedener physikalischer Kräfte bei der Wind- und Sturmentstehung und wendet als erster die strengen Methoden der mathematischen Analyse auf meteorologische Probleme an. Diese Arbeit ("An essay on the winds and currents of the ocean") bleibt allerdings weitgehend unbekannt.

Vor 125 Jahren (1881)

Am 22.11.1881 wird Heinrich von Ficker in München geboren. Der Meteorologe und Geophysiker entwickelt sich zu einem der bedeutendsten synoptischer Meteorologen Österreichs. Zu seinen wissenschaftliche Leistungen gehören Arbeiten zur Dynamik des Föhns (Innsbrucker Föhnstudien 1906, 1910) und hervorragende synoptische Analysen. Dank H. v. Ficker besaß die österreichische Meteorologenschule bereits ungefähr 10 Jahre vor der norwegischen Polarfronttheorie eine ziemlich klare Vorstellung über Zyklonen mit den dazugehörigen Temperaturverteilungen bzw. Strömungsmustern. H. v. Ficker geht über die Polarfronttheorie, die sich auf die niedrigen Schichten der Troposphäre beschränkt, hinaus. Im Zusammenhang mit den Analysen von Drucksteig- und -fallgebieten über Russland und im Alpengebiet entsteht die Vorstellung über den Einfluss der stratosphärischen Druckschwankungen auf das Wettergeschehen. Er stirbt am 29.4.1957 in Wien.

Tódor Kármán, amerikanischer Physiker und Aerodynamiker ungarischer Herkunft wurde am 11. Mai 1881 geboren. Einige Biographien bezeichnen ihn auch als Mathematiker, Physiker und weltberühmten Flugtechniker. Er erhielt 1902 ein Diplom an der Technischen Uni Budapest. Von 1903-1906 war er Mitarbeiter der TU Budapest. Er studierte in Göttingen angewandte Mechanik, arbeitete am Zeppelin-Plan in Paris und war von 1912-1929 Professor des Aerodynamischen Instituts in Aachen. Ab 1930 war er Mathematikprofessor und Direktor des Guggenheim Aeronautical Laboratory in Pasadena/Kalifornien und verfasste grundlegende Arbeiten über Turbulenz und Grenzschichtverhalten, die im Flugzeugbau genutzt werden. Er entwickelte die Raketentechnik.

Am 25. Juli 1881 starb der Astronom Carl Christian Bruhns in Leipzig (geboren am 23. November 1830 in Plön (Holstein)). 1872 hatte Bruhns entscheidenden Anteil an der beginnenden internationalen Koordinierung der meteorologischen Forschung („Leipziger Meteorologenversammlung“).

Vor 100 Jahren (1906)

Am 27. Februar 1906 starb in Aiken, South Carolina, der amerikanische Astrophysiker und Flugpionier Samuel Pierpont Langley (geboren am 22. August 1834 in Roxbury, Massachusetts). Er war zwischen 1866 und 1887 Professor für Physik und Astronomie an der Western University of Pennsylvania. Hier untersuchte Langley den Infrarotanteil der Solarstrahlung im Sonnenspektrum. Er gründete 1890 das Smithsonian Astrophysical Observatory und wandte sich dann Arbeiten auf dem Gebiet der Aerodynamik zu.

1906 wurde Rudolf Schulze (gest. 1974), deutscher Strahlungsphysiker, Bioklimatologe, Meteorologe und Aerologe geboren.

Im Jahr 1906 wurde Fritz Möller geboren. Er wurde ein Pionier der Strahlungsforschung und Satellitenmeteorologie. Möller leitete von 1960 bis 1972 die beiden meteorologischen Institute (MI & IMK) in München. Er gründete zusammen mit Gustav Stüve und Ratje Mügge die „Frankfurter Schule“ der Synoptik. Er starb 1983.

Im April 1906 gelingt Alfred Wegener (1880-1930), zu dieser Zeit technischer Assistent am Aeronautischen Observatorium in Lindenberg, zusammen mit seinem Bruder Kurt ein 52stündiger Rekordflug mit einem Freiballon. Im Juni 1906 bricht er von Kopenhagen aus zur ersten Grönlandexpedition mit dem dänischen Polarforscher Ludvig Mylius-Erichsen (1872-1907) auf. Ziel der dänischen Grönlandexpedition von 1906-08 war die kartographische Aufnahme der Nordostküste. Unter 28 Teilnehmern war Wegener der einzige Deutsche. Mit Drachen und Fesselballons, die bis in 3000 m Höhe aufstiegen, machte er die ersten aerologischen Messungen im Polargebiet. Weltweit bekannt wurde der Polarforscher Alfred Wegener durch seine Theorie der Kontinentalverschiebung.

Am 18. September 1906 fordert ein Taifun in Hongkong rund 10.000 Todesopfer.

Am 5. September 1906 nahm sich der österreichische Physiker Ludwig Boltzmann (geboren 20. 2. 1844 in Wien) in Triest (Italien) das Leben. Er war einer bedeutendsten österreichischen Physiker. Er wirkte als Universitätsprofessor in Graz, Leipzig und Wien. Boltzmann bestätigte erstmals experimentell die maxwellsche elektromagnetische Lichttheorie (15 Jahre vor H. Hertz) und begründete das von J. Stefan gefundene Strahlungsgesetz. Er klärte mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung den Zusammenhang zwischen Thermodynamik und Mechanik und wendete als Erster die Gesetze der Statistik auf Gasmoleküle an.

Vor 75 Jahren (1931)

Am 9. Mai 1931 verstarb der Physiker Albert Abraham Michelson in Pasadena. Er wurde am 19. Dezember 1852 in Strelno (ehemals Deutschland jetzt Polen) geboren. Seine Eltern emigrierten, als ihr Sohn 4 Jahre alt war an die Westküste Nordamerikas. Nach Abschluss seines Studiums fuhr Michelson zunächst ein Jahr auf See bevor er als Ausbilder für physikalische Wissenschaften an der Navel Academy angestellt wurde. Durch die Schriften von Leon Foucault und Armand Fizeau angeregt befasste er sich mit der Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit und verbesserte das Ergebnis auf 299910 +/- 50 km /s. Für die Jahre 1880 -1882 erhielt Michelson von der Navel Academy die Erlaubnis für weiterführende Studien in Europa. So arbeitete er bei Helmholtz in Berlin, wo er das nach ihm benannte Michelson-Interferometer entwickelte. 1907 erhielt er den Nobelpreis für Physik.

Im Oktober 1931 tagt das Meteorologische Komitee in Locarno.

Im Jahr 1931 gelingen Auguste Piccard (1884 bis 1962) aus seinem Stratosphärenballon die ersten Fotos von Wolkenverteilungen, die allerdings völlig verschleiert sind. Erst im Jahr darauf verhilft ein strenger Rotfilter zu besseren Aufnahmen.

Vor 50 Jahren (1956)

Anfinn Refsdal, norwegischer Meteorologe (1857-1956) gestorben.

Arbeiten von Alan Brewer und Dobson führen zu einem Modell der generellen Zirkulation in der Stratosphäre.

Norman Phillips realisiert die erste erfolgreiche numerische Simulation der atmosphärischen Zirkulation.

Tropische Wirbelstürme zu erforschen ist das Ziel des ersten Regionalprojekts der WMO, des Caribbean Hurricane Project.

Grundsteinlegung (03.05.) und Richtfest (21.09.) für das Gebäude der Zentrale des DWD in Offenbach/Main.

Vor 25 Jahren (1981)

Am 16.06.1981 stirbt der in San Francisco am 01.01.1917 geborene Jule Charney. Die Biographen bezeichnen den US-amerikanischen Meteorologen Jule Gregory Charney heute als einen der wichtigsten Atmosphärenforscher der 3 Nachkriegsjahrzehnte. Wer hätte 1950 schon gedacht, dass mit der Publikation eines Artikels mit dem für Nichtfachleute kryptischen Titel "Numerical Integration of the Barotropic Vorticiy Equation" der Meteorologen Jule Charney und Ragnar Fjørtoft sowie der Mathematikerlegende John von Neumann eine neue Ära in der Meteorologie beginnen würde? Charney entwickelte u. a. eine Gleichung, die Quasi-Geostrophic Vorticity Equation, um die großräumige Bewegung planetenweiter Strömungen zu beschreiben. Die Theorie der planetaren Wellen von Carl-Gustaf Rossby und Jule Charney bildet eine Grundlage für unser heutiges Verständnis der allgemeinen Zirkulation und der Wettervorhersage.

Der DWD verfeinert die numerische Wettervorhersage durch ein engmaschigeres Modell über Europa mit 127 km-Gitter. Der Meteorologische Dienst der DDR beginnt SO2-Messungen an 10 Stationen.


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Seite erstmals erstellt: 23.01.2006, letzte Änderung dieser Seite: 23.01.2006 ||