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  Regenschirm des Monats    

Dieser Schirm ist Symbol in mehrfacher Hinsicht: für den notwendigen Klimaschutz, für Wettereinflüsse und Satellitenmeteorologie, aber auch Auszeichnung für diejenigen, die einen Schirm über das Wettermuseum halten.

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Weiterbildung /-fortbildung 23. März 2006 in Fürstenwalde

Beginn: 15:15 Uhr!    Ende ca. 19:00 Uhr

Diese Veranstaltung zwischen Weiterbildungs- und Workshopcharakter richtet sich an Lehrkräfte und Studenten der Region Berlin/Brandenburg und natürlich an alle anderen Interessierten,

Natürlich bleibt dabei auch Platz für die "einfachen Fragen" zur Meteorologie oder zur Funktion des Deutschen Wetterdienstes. Als Vortragende konnten u.a. der Leiter des Richard-Aßmann-Observatoriums Dr. Franz Berger und der Autor des Buches "Der Wettermann - Leben und Werk Richard Aßmanns" Dr. Hans Steinhagen gewonnen werden. Dr. Steinhagen war jahrzehntelang Wissenschaftler bzw. in Leitungsfunktionen am Observatorium und hat wesentliche Anteile am Aufbau der dortigen bodengebundenen Fernerkundung. Die entsprechende Messtechnik kennt er "bis in das Einzelteil".

Auf der anderen Seite würden die Veranstalter gern mehr darüber erfahren, ob ihre Idee eines Wettermuseums am Standort Lindenberg, das zugleich eine Klimaschule mit Schülerlabor sein soll, für Schülerinnen und Schüler der Region ein Anziehungspunkt werden könnte.

--> Einladung zum Öffnen/Download (und zum Weitergeben!!)

Lageplan Haus 1 der Kreisverwaltung (Nebenstelle), Klick vergrößert <-- Treff im Sitzungssaal des Hauses 1 der Nebenstelle der Kreisverwaltung.

Die Wetterprognose für den 23.03.: Leider zu kalt für einen 23. März!

Stichpunkte zu den Beiträgen

(1) Meteorologie: Geschichte, Alltag und Herausforderungen (Dr. Bernd Stiller)
Dr. Bernd Stiller, Foto 2003 Der Vortragende hat bei inzwischen 27 Berufsjahren sowohl langjährige Erfahrungen in der Wettervorhersage als auch in der Gutachtenerstellung sowie zwischen 2001 und 2004 auch in der Forschung am Observatorium Lindenberg. Seit einem Jahr ist er Mitglied des Fachausschusses Geschichte der Meteorologie (kurz FAGEM) der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und arbeitet seit eineinhalb Jahren freiberuflich.

Der Vortrag beginnt mit einer Provokation: DIE SUPER-ILLU veröffentlichte in der ersten Januarausgabe 2006 eine Winterprognose: der Winter sollte mild werden ( "Beleg SUPER-ILLU"), hielt sich aber bekanntlich nicht dran, der Januar war kalt wie lange nicht. Lag es nun an der SUPER-ILLU oder am Meteorologen, am Zufall oder an der Unmöglichkeit von Langfristprognosen?
Vor einer Antwort wird ein kurzer geschichtlicher Überblick zur Meteorologie gegeben, es wird begründet, warum eigentlich erst vor 150 Jahren der Beginn einer wissenschaftlich begründbaren Wettervorhersage war (Jubiläum 2007), erklärt, warum Wetterfronten "Fronten" genannt werden und warum man in den 60er Jahren Wettervorhersagen gerade mal für den nächsten Tag machte. Erst in den 70er und 80er Jahren kamen Hilfsmittel hinzu, die heute als selbstverständlich angesehen werden (Beispiel Satellitenbilder). Was nutzt nun heute der Meteorologe für die Erstellung der Wetterprognose und für die Herausgabe von Wetterwarnungen? Warum gibt es immer noch keine 100% richtige Vorhersage? Woran wird gearbeitet?

(2) Das Meteorologische Observatorium Lindenberg (Dr. Franz Berger)
PD Dr. Franz Berger, Foto 2003 Das heutige Meteorologische Observatorium Lindenberg / Richard-Aßmann-Observatorium blickt auf eine inzwischen 100-jährige Geschichte als Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Atmosphären- und Klimaforschung zurück. Gegründet wurde es 1905 von dem Meteorologen Richard Aßmann, um mit regelmäßigen Drachen- und Ballonaufstiegen die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt der Luft sowie Windrichtung und -geschwindigkeit bis in einige Kilometer Höhe zu messen. Diese Messungen wurden damals u.a. zur Beratung der sich entwicklenden Luftfahrt benötigt. Heute gehört das Observatorium zum Geschäftsbereich Forschung und Entwicklung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und führt ein umfangreiches operationelles Messprogramm zur Überwachung des physikalischen Zustandes der Atmosphäre durch. Hierzu zählen neben den klassischen Profilmessungen meteorologischer Grundgrößen (die natürlich nach wie vor, wenn auch mit moderneren Messverfahren durchgeführt werden) u.a. Messungen der Feinstruktur von Wolken, der Sonnen- und Himmelsstrahlung oder des Energie- und Wasserdampftransportes zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Geschichte und die aktuellen Aufgaben des Observatoriums.

Zusatzinfo des Veranstalters: Obs im Internet.
Die nachfolgende Grafik ist ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem aktuellen Messprogramm und zeigt die Lufttemperatur in den untersten 500 m der Atmosphäre (etwas mehr als die Höhe des Berliner Fernsehturms) am Messfeld in Falkenberg (Ortsteil von Tauche).

aktuelle Messergebnisse   Quelle: DWD

(3) Vom Thermometer zur bodengebundenen Fernerkundung – der Wandel in der meteorologischen Messtechnik (Dr. Hans Steinhagen)
Obwohl Galileo Galilei bereits um 1593 die Urform eines Luftthermoskops bei seinen Experimenten benutzte, waren Messungen der Lufttemperatur in der Meteorologie noch 3 Jahrhunderte mit mehr oder weniger großen Messfehlern verbunden. Erst Aßmann löste um 1892 das Problem der fehlerfreien Temperaturmessung in der Meteorologie durch Erfindung seines Aspirations-Psychrometers. Mit diesem Instrument konnten auch Temperaturen in der freien Atmosphäre bis zu 10 km gemessen werden. Allerdings mussten bei den dazu notwendigen Freiballonfahrten die Beobachter ein hohes Risiko eingehen. Dies war der Grund für die Entwicklung von Ballonsonden und später Radiosonden, mit denen eine direkte Messung von Lufttemperatur, aber auch Luftfeuchte und Luftdruck in der freien Atmosphäre möglich wurde. Im ersten Teil des Beitrages werden die Anwendungen des Thermometers in der Meteorologie von den Anfängen bis zur Radiosonde aufgezeigt. Seit etwa einem halben Jahrhundert wurden die physikalischen Eigenschaften der Atmosphäre zunehmend erforscht. Dabei erkannte man auch, dass eine Bestimmung des atmosphärischen Zustandes durch Analyse der Rückstreuung ausgesendeter akustischer und elektromagnetischer Wellen möglich ist. Davon ausgehend wurden neue meteorologische Messsysteme, wie SODAR (Sonic Detection and Ranging), Clear-Air-RADAR (Radio Detection and Ranging) oder auch Windprofiler-RADAR, RASS (Radio Acoustic Sounding System) und LIDAR (Light Detection and Ranging) entwickelt. Durch diese bodengebundenen Fernerkundungssysteme sind heute Messungen des atmosphärischen Zustandes mit hoher zeitlicher Auflösung bis zum Minutenabstand möglich. In dem Beitrag werden die physikalischen Grundprinzipien dieser neuen meteorologischen Messsysteme dargestellt.

(4) Optische Erscheinungen der Atmosphäre (André Knöfel, Arbeitskreis Meteore)
André Knöfel Beobachtet man aufmerksam den Himmel, kann man bei bestimmten Wetterlagen neben den Wolken auch relativ häufig farbige Ringe oder Flecken am Himmel erkennen, die unter dem Sammelbegriff 'Halos' zusammen gefasst werden. Der Vortrag zeigt, wie mit einfachen Mitteln durch das Beobachten der Halos Schlußfolgerungen über die verursachenden Eiskristalle gezogen werden können. Im Arbeitskreis Meteore werden seit fast 30 Jahren systematisch Haloerscheinungen beobachtet und untersucht. Beispiele aus dessen umfangreichen Fotoarchiv ergänzen den Vortrag.

André Knöfel steht in der Diskussion aber auch gern zu Fragen der weiteren/anderen optischen Erscheinungen zur Verfügung.

(5) Meteorologie in der Schule: Ein Kurzüberblick von Muckenfuß bis CoLab aus der Sicht eines Meteorologen (Dr. Stiller)
Dr. Bernd Stiller, Foto 2003Meteorologie wurde in den letzten Jahrzehnten recht unterschiedlich in der Schule gehandhabt. Doch der Überblick darüber wird stichpunktartig bleiben (müssen). Schwerpunkte sind eher GLOBE (Global Learning and Observations to Benefit the Environment) als weltweites Schul- und Umweltprojekt oder Meteorologie als "sinnstiftender Kontext", ein kurzer Verweis auf die Bildungsdebatte zur Frage der naturwissenschaftlichen Bildung folgt. Hier wird auch auf neueste Studien beispielsweise des IPN Kiel hingewiesen und ein ausgewähltes Ergebnis des CoLab-Projektes (Collaborative Laboratories) vorgestellt. Zwar handelt es sich beim CoLab-Projekt um eine computergestützte Lernumgebung, der Vortragende wirft aber auch die Frage auf, ob die zugehörige didaktische Konzeption nicht auch für ein reales Schülerlabor mit

geeignet wäre. Von selbstgesteuertem, forschenden Lernen in interessanten Problemfeldern werden positive Lerneffekte erwartet, dies ist allerdings ist mit höchsten Anforderungen an Lernende und an die Lernumgebung verbunden.

Je nach Zeitfond wird der Vortrag mit einigen entspannenden Beispielen über wohl ungerechtfertigte Vereinfachungen in Materialien für Kinder und Schüler beendet.

(6) Projektidee Wettermuseum – Klimaschule - Schülerlabor in Lindenberg: Konzept und Realisierungschancen, Diskussion zur Fortsetzung der Weiterbildung Meteorologie (Herr H.-D. Schulz, Philadelphia, Michael Weiß, Müllrose, Herr Kraak, Berlin)
Hans-Dieter Schulz, Handy-Foto 2005 Nach einer Einführung in die Projektidee "Wettermuseum/Klimaschule Lindenberg" durch Dr. Stiller und einem kurzen Erfahrungsbericht des Schulleiters der Oberschule Schlaubetal (Herr Weiß) bleibt Raum für eine Diskussion. Ende März beginnt in Lindenberg ein zweiwöchiges METEOCAMP mit Schülerinnen und Schülern aus Müllrose. Bereits über 30 Aufgabenstellungen (zur Auswahl!) wurden erarbeitet. Sind das die "interessanten Problemfelder", die "forschendes Lernen" ermöglichen? Die Diskussion ist freigegeben, sie wird von Herrn Schulz geführt.


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Seite erstmals erstellt: 01.02.2006, letzte inhaltliche Änderung dieser Seite: 15.03.2006 ||