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Tornado oder Orkantief - Hauptsache Wind?

Die Wetterkritik des Monats - Februar 2020

(geschrieben am 16.02.2020)

Ein Arzt kann sicherlich Herzinfarkt, Schlaganfall und Blinddarmentzündung auseinander halten. Ein guter Journalist hat im Allgemeinen auch davon gehört und vermengt das nicht. Oder begibt sich nicht ohne Not auf diese Spielwiese. Beim Wetter gibt es - warum auch immer - diese Zurückhaltung nicht. Da wird aus einem Orkantief der Westwindzone gleich ein Tornado.

Ausriss MOZ

Der Fußballfan Christoph Ruf - der auch über Hysterie nachdenkt - etwa Klimahysterie ? - brauchte offensichtlich diesen Einstieg, um das Tief der Fußball-Clubs seiner Region zu beschreiben. Da bin ich ganz bei ihm (auch sonst lese ich gern seine Texte) bzw. bedauere den Niedergang ehemaliger Spitzenvereine. Zurück zu Wettererscheinungen: Bei den Wirbelstürmen unterscheiden wir die kleinräumigen, sich eher im Sommerhalbjahr aus Superzellen (Gewitter) entwickelnden TORNADOS (häufig in den USA, aber auch in Mitteleuropa anzutreffen) und die großflächigen tropischen Wirbelstürme (Hurrikan, Taifun, Zyklon). Und wenn sich in Mitteleuropa im Winterhalbjahr Gefahr durch Wind ankündigt, ist es weder ein Hurrikan noch ein Tornado.

Es gibt ein Museum in Lindenberg, das Herrn Christoph Ruf gern empfängt und die Unterschiede zwischen Hurrikan - Tornado - Orkantief erläutert.

Ja und es war leider wirklich so, einige Medien mussten vorher wieder den "Monstersturm" ankündigen. Das war er in Deutschland im Tiefland nicht. Der Deutsche Wetterdienst schreibt am 11.02.2020 in den Themen des Tages:

"Sabine geht, der Wind bleibt. Eine Nachlese zum Orkan und ein kurzer Blick auf die weiterhin windigen Aussichten.

Geschlossene Schulen, abgesagte Großveranstaltungen und mitunter eingestellter Verkehr auf den Schienen und in der Luft. Die Vorkehrungen bzgl. Orkan Sabine waren zum Teil beträchtlich, aber ohne Frage berechtigt, blickt man auf die Schadensmeldungen: Stromausfälle, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, etc. In Bayern stellte die Deutsche Bahn am gestrigen Montagvormittag sogar den gesamten Zugverkehr ein. Wohl dem, der sich einen 'Home Office'-Tag einrichten konnte.

Dazu gab es laut Medienangaben leider auch einige Verletzte, bei unseren europäischen Nachbarn seien sogar mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

Richten wir unseren Blick nun aber auf die Meteorologie, respektive auf die gemessenen Windgeschwindigkeiten. Bereits am vergangenen Sonntagmittag brachte SABINE der Nordseeküste die ersten 10er-Böen (schwere Sturmböen, Windstärke 10) um 90 km/h. Im Anschluss weitete "sie" ihr Sturmfeld Stück für Stück nach Süden aus, das Montagfrüh schließlich auch den Südosten Bayerns erreichte.

Dabei kam es im Tiefland verbreitet und wiederholt zu stürmischen Böen bzw. Sturmböen zwischen 60 und 85 km/h (Windstärke 8 bis 9), am heftigsten zur Sache ging es allerdings einerseits im Umfeld von SABINEs Kaltfront, die von Sonntagabend bis Montagvormittag Deutschland von Nordwest nach Südost überquerte, und andererseits in der Nähe der Schauer und Gewitter, die am Montag und in der vergangenen Nacht durchs Land zogen. In Zahlen ausgedrückt bedeutete dies vielerorts schwere Sturmböen um 100 km/h (Windstärke 10), vor allem in der Südhälfte und an der Nordseeküste auch orkanartige oder gar Orkanböen zwischen 110 und 130 km/h (Windstärke 11 bis 12)".

Täglich grüßt der Schnee

Die Wetterkritik des Monats - Januar 2020

(geschrieben am 16.02.2020)

Immer wieder tauchen um die Weihnachtszeit Dekoartikel auf, die angeblich Schnee(flocken) verkörpern. Und dann sind sie achteckig oder hier sogar vereinzelt fünfeckig. Allen Designern von "Klopapier" ins Stammbuch: Schneeflocken sind sechseckig und das hat ganz profane (chemische) Gründe. Details z. B. im Wettermuseum oder auf Wikipedia.

Scan Toilettenpapier

Fortsetzung: Kritiken 2019


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Kritiker-Texte begonnen und ins Netz gestellt: 06.03.2005, letzte inhaltliche Änderung dieser Seite: 16.02.2020 ||